Auseinandersetzen mit der Demenz:
Für Betroffene der einzige Weg zum Verstehen.

Demenz

Der Umgang mit Demenz-Patienten

Konzept zur Betreuung dementiell erkrankter Menschen

In der wörtlichen Übersetzung aus dem lateinischen heißt „Demenz“ so viel wie „der Geist ist weg“. Das Hauptmerkmal einer Demenzerkrankung ist dadurch schon genau beschrieben. Eine Demenz ist der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Dieser Verlust ist begründet durch Veränderungen des Gehirns, die verschiedenste Ursachen haben können. Der Begriff Demenz vereinigt eine Vielzahl an Krankheitsbildern und Ursachen. Diese führen zu Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben.

Folgen einer Demenzerkrankung können nach Schweregrad unterschiedlich ausgeprägt sein. Eine Erkrankung kann von einer leichten Verwirrtheit bis hin zur völligen Pflegebedürftigkeit ausgeprägt sein. Die Lebensgeschichte und die Persönlichkeit des Erkrankten haben großen Einfluss auf das Erscheinungsbild der Demenzerkrankung in den jeweiligen Krankheitsphasen. Die Demenz ist je nach Charakter und Person unterschiedlich in ihrem Erscheinungsbild.

Mit dem Konzept einer Demenzbetreuung will sich unser Haus der Herausforderung der Zunahme an Demenzerkrankungen stellen und den Bewohnern einen Raum bieten in dem sie Geborgenheit und Förderung erfahren, damit ihre Fähigkeiten so lange wie möglich erhalten bleiben und sie sich ganz in ihrem Sein angenommen fühlen.
Die Konzeption hat zum Ziel, die Realität der Menschen mit Demenz ernst zu nehmen und zu akzeptieren und damit adäquat auf ihre Gefühle und Bedürfnisse einzugehen. Es wird dabei mit verschiedenen Methoden gearbeitet:

Beziehungsgestaltung und Kommunikation
Bewohnerorientierte Kleingruppe
Validation
Biographiearbeit
Mileutherapie
Snoezelen
Basale Stimulation
Die einzelnen Bereiche werden im weiteren näher erläutert.
Das Gesamtkonzept der Demenzbetreuung basiert auf dem Pflegemodell von Monika Krohwinkel. Sie benennt Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens, die sog. AEDL´s, die sich in den verschiedenen Schwerpunkten des Demenzkonzeptes wieder finden. Zum Konzept gehört auch, dass die von einer Demenz betroffenen Bewohner alles das, was sie noch können, selber machen. Es wird dabei an die Erfahrungen und Fertigkeiten angeknüpft, die ältere Menschen über Jahrzehnte erworben haben und die ihnen in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Denkfähigkeit und Gedächtnis lassen bei Menschen mit Demenz im Laufe der Erkrankung immer mehr nach. Das Empfinden von Gefühlen bleibt jedoch erhalten. Beziehungsgestaltung und Kommunikation müssen deshalb von Echtheit und Wärme geprägt sein. Wo Worte immer mehr an Bedeutung verlieren, wird das Verstehen und Einsetzen von Körpersprache um so wichtiger.

 

Validation bedeutet, sich in die Welt des Demenzkranken einzufühlen. Die Methode der Validation ist eine Möglichkeit, die Gefühle hinter einem oft unverständlichen Verhalten zu erkennen, ohne dieses Verhalten zu beurteilen oder korrigieren zu wollen. Dies bedeutet, dass zunächst erst mal die verwirrenden Äußerungen der Dementen durch das Personal als Realität angenommen werden. Es wird nicht von der jetzigen Realität, der Gegenwart ausgegangen, sondern es wird versucht sich in die Realität des Bewohners hineinzuversetzen. Hierbei geht es um Wertschätzung, Akzeptanz und Emphatie gegenüber den Betroffenen.

 

Jeder Mensch definiert seine Person über das, was er erlebt und erreicht hat. Eine demenzielle Erkrankung nimmt den Betroffenen nach und nach ihre Erinnerungen und damit das Bewusstsein dafür, wer sie sind. Da ist es um so wichtiger, das die Mitarbeiter in der Pflegegruppe wissen, was die Menschen die sie betreuen früher kennzeichnete und prägte. Indem sie auf individuelle Gewohnheiten und Verhaltensmuster eingehen, stärken sie die persönliche Identität und gleichzeitig das Selbstwertgefühl der Betroffenen.
Die Biographiearbeit ist zentraler Ausgangspunkt des Demenzkonzeptes des Senioren- & Pflegeheimes Elisabeth. Das Wissen über die Biographie der Bewohner hilft dabei, Normalität zu schaffen. Eine Normalität unter Berücksichtigung des einzelnen Bewohners mit seiner eigenen Biographie. Denn „normal“ ist das, was der einzelne Bewohner in seiner Geschichte als normal kennengelernt hat. Aufgrund der sich verändernden Umwelt und der sich stetig verändernden Gesellschaftsnormen kann sich diese Normalität der Demenzerkrankten von der Normalität der Betreuer stark unterscheiden. Deswegen ist es immens wichtig den Bewohner und dessen Geschichte kennen zu lernen, um ihn so besser zu verstehen.
Ein Austausch über die persönliche Lebensgeschichte führt zu einem Geborgenheitsgefühl und einer Wertschätzung beim Bewohner und lässt die Betreuer das Verhalten des Erkrankten verstehen. Den Betreuern kann manches gezeigte Verhalten komisch vorkommen und macht für uns im ersten Moment keinen Sinn. Wenn jedoch die Frage gestellt wird: Warum macht er/sie das? Und dabei die biographische Geschichte betrachtet wird, können manche noch so seltsam erscheinende Handlungen einen Sinn ergeben.
Eine Biographie ist keine Auflistung der Ereignisse eines Bewohners, der am Einzug erstellt und abgeschlossen wird, sondern unterliegt einem ständigen Hinzufügen neu erfahrener Details.

Im Senioren- & Pflegeheim Elisabeth soll für jeden einzelnen Bewohner zudem ein Biographiebogen in Art eines „Lebensbuches“ geführt werden. In einzelnen Gesprächen, welche die Mitarbeiter mit dem Bewohner führen, kann dieses Buch ergänzt werden. Zur Anregung der Gespräche sollen Gegenstände oder Themen aus dem früheren Leben verwendet werden. Dies können auch Photos, Bilder, Haushaltsgegenstände, Gegenstände aus dem jeweiligen Beruf usw. sein.

 

Regelmäßige Gesprächskreise und Geburtstagskaffee´s bilden die Möglichkeit in einer lockeren und gemütlichen Atmosphäre mit Mitarbeiter und für Bewohner, über frühere Ereignisse zu sprechen. Deswegen stehen diese Gesprächskreise unter verschiedenen Themen, z.B. Wie wurde früher gekocht?, Wie wurde früher erzogen?, Wie gestalteten sich Ausflüge damals? Usw. Durch das Aufarbeiten in einer geselligen Runde wird jeder Einzelne angeregt. Bestimmte Bruchstücke, die eine Bewohner sagt, lassen bei einem anderen Bewohner eine Erinnerung wecken, die er weiter erzählen kann usw. Das Auslösen von Erinnerungen soll so ein Gefühl des Schutzes und der Geborgenheit bei den Bewohnern auslösen.

Versucht wird auch, dass Angehörige an diesen Gesprächskreisen teilnehmen. Sie haben das Hintergrundwissen bestimmte Themen zu vertiefen und zu einem positiven Verlauf beizutragen.

Durch die Milieutherapie soll für die Bewohner ein Wohnklima geschaffen werden, in denen sie wenigen Störungen und Belastungen ausgesetzt sind und welches sich nach den Defiziten der Erkrankten richtet. Es wird ihm auf diese Weise Stabilität und Sicherheit signalisiert. Das heißt, ein Umfeld und eine Atmosphäre schaffen, die den dementen Bewohnerinnen und Bewohnern und ihren Bedürfnissen gerecht wird. Die Gestaltung des Lebens- und Wohnbereichs zeichnet sich daher durch eine familienähnliche Abgeschlossenheit aus. Durch vertraute Einrichtungsgegenstände wie Sofa, Bücherregal, Hutständer etc. wird das Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Dazu zählt auch die „Gute Stube“, die zum Verweilen und Beieinandersein einlädt, sowie die Wohnküche.

 

Die Flure werden durch bestimmte Lichtinstallationen freundlich und atmosphärisch gestaltet. Dabei wird darauf geachtet, Lichtreflektionen zu vermeiden, da diese Halluzinationen oder illusionäre Verkennungen hervorrufen.

 

Die Flure sind geräumig, so dass genug Raum zur Bewegung zur Verfügung steht um dem Bewegungsdrang der Bewohner nachzukommen. Innerhalb des Flures bekommen die Bewohner die Möglichkeit sich abschnittweise zu setzen und das Geschehen auf dem Flur zu beobachten. Hiermit werden zweierlei Dinge beabsichtigt: zum einen findet der Bewohner durch das Beobachten Beschäftigung, zum anderen hat er die Möglichkeit außerhalb seines Zimmers eine persönliche Rückzugsmöglichkeit zu haben, ohne das Gefühl zu bekommen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu sein.
Um den Bewohnern noch mehr Beschäftigung und Anregung zu bieten, ist auf dem Flur eine Erlebniswelt entstanden. Die Erlebnisstationen sollen die verschiedenen Sinne ansprechen, z.B. Hören (alte Schlager aus einem alten Radio, Klangwindspiele), Riechen (Gewürzregal neben dem Kücheneingang) oder Fühlen (Tastbild). Auch unsere Haustiere bereichern die Erlebniswelt enorm (z.B. Streichelstunde mit Hans und Franz unseren Hasen)

Die Biographiearbeit ist in die Gestaltung der Räume mir einzubeziehen. Somit sollten die Bewohnerzimmer mit möglichst vielen Gegenständen aus der Geschichte des Bewohners eingerichtet werden. Dies sollten Möbel, Bilder, Photos oder andere kleinere Erinnerungsgegenstände sein. Wichtig ist dabei, die Angehörigen in diese Gestaltung mit einzubeziehen. Die Zimmer sollen nicht nach dem Standpunkt der Ansehnlichkeit eingerichtet werden, sondern richten sich danach, was für den Bewohner wichtig ist und ihm ein Gefühl der Geborgenheit und Vertrautheit vermittelt. Zudem haben sie einen Wiedererkennungswert und aktivieren Erinnerungen.

Die Orientierung wird durch Namensschilder an den Bewohnerzimmern geschaffen und dabei ein oft mit selbst gebasteltes Bild. Jedes Bewohnerzimmer erhält eine eigene Adresse. So wird das eigene Zimmer besser wiedergefunden. Alle Räume werden zusätzlich jahreszeitlich aber nicht zu überlagert gestaltet um so auch eine zeitliche Orientierung zu bieten. Die Jahreszeitliche Gestaltung wird zusammen mit den Dementenbegleitern und den Bewohnern durchgeführt. Ein Kalender im Wohnzimmer, mit den Angaben Monat, Tag, Datum und Jahreszeit unterstützen ebenfalls die Orientierung.
Zur allgemeinen Übersicht sind im Eingangsbereich Fotos der Mitarbeiter ausgehängt.

 

 

Zur Milieugestaltung gehört auch, dem Bewohner eine/n geregelte/n und strukturierte/n Tag/Woche zu gestalten. Wenn die Tages-/Wochenstruktur klar nachvollziehbar ist, schafft dies für den Bewohner Orientierung und das Gefühl der Sicherheit. Wichtig ist dabei, dass sich die Angebote und Aktivitäten nach den Fähigkeiten und Ressourcen des Bewohners richten. Die Mitarbeiter haben eine gemeinsam abgesprochene Tagesstruktur, die sie jeweils an die aktuellen Bedürfnisse der Bewohner anpassen. In diesem Prozess der Tages-/Wochenstrukturierung sind die Bezugspflegekraft, die Gerontopsychiatrische Pflegefachkraft, die Dementenbegleiter, die Arbeitsgruppe Beschäftigung, sowie die Pflegedienstleitung eingebunden. Durch regelmäßige Teamgespräche legen sie die Aktivitäten und Angebote fest. Bei den stattfindenden Aktivitäten ist zu beachten, dass die Bewohner ihren Freiraum haben, um Ruhezeiten, individuellen Beschäftigungen und einem evtl. Laufdrang nachzukommen. Dies wird genauestens dokumentiert, sodass die Bezugspflegekräfte immer informiert sind. Es gehört dazu, dass durch die jeweilige Nachtwache am späten Abend ein „Nachtcafe´“ angeboten wird, um Bewohnern die abends z.B. gerne Karten spielen, dies zu ermöglichen. Auch gibt es hier die Möglichkeit noch einmal etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen. Generell gilt: alles ist möglich, nichts muss.

Zur Milieugestaltung gehört auch, dem Bewohner eine/n geregelte/n und strukturierte/n Tag/Woche zu gestalten. Wenn die Tages-/Wochenstruktur klar nachvollziehbar ist, schafft dies für den Bewohner Orientierung und das Gefühl der Sicherheit. Wichtig ist dabei, dass sich die Angebote und Aktivitäten nach den Fähigkeiten und Ressourcen des Bewohners richten. Die Mitarbeiter haben eine gemeinsam abgesprochene Tagesstruktur, die sie jeweils an die aktuellen Bedürfnisse der Bewohner anpassen. In diesem Prozess der Tages-/Wochenstrukturierung sind die Bezugspflegekraft, die Gerontopsychiatrische Pflegefachkraft, die Dementenbegleiter, die Arbeitsgruppe Beschäftigung, sowie die Pflegedienstleitung eingebunden. Durch regelmäßige Teamgespräche legen sie die Aktivitäten und Angebote fest. Bei den stattfindenden Aktivitäten ist zu beachten, dass die Bewohner ihren Freiraum haben, um Ruhezeiten, individuellen Beschäftigungen und einem evtl. Laufdrang nachzukommen. Dies wird genauestens dokumentiert, sodass die Bezugspflegekräfte immer informiert sind. Es gehört dazu, dass durch die jeweilige Nachtwache am späten Abend ein „Nachtcafe´“ angeboten wird, um Bewohnern die abends z.B. gerne Karten spielen, dies zu ermöglichen. Auch gibt es hier die Möglichkeit noch einmal etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen. Generell gilt: alles ist möglich, nichts muss.

Pflege von Körperhygiene bedeutet nicht um 8:00 Uhr gewaschen, gekämmt, sondern man muss sich dem dementen Bewohner anpassen und nicht dem Arbeitsablauf der Pflegeperson, das bedeutet im Einzelfall:

akzeptiert das Rasieren am Morgen nicht, so wird es später versucht
möchte heute nicht baden, badet aber sonst gerne -> 1 Tag verschieben
So ist eine Anpassung der Pflege möglich, die eine Unterversorgung der Hygiene vermeidet.

Unter Snoezelen versteht man, sich in anregender Umgebung in eine andere Welt versetzen zu lassen, eine Zeitreise ins eigene Leben zu machen und Phantasien zu aktivieren. All das sind Vorstellungen und Wünsche, die sich Menschen oft dann machen, wenn ihr Leben durch körperliche Einschränkung oder Erkrankung sehr begrenzt ist. So erleben viele Bewohner in Pflegeheimen diese Defizite tagtäglich, fühlen sich von unlösbaren Problemen belastet und haben Sehnsucht nach Leben und Entspannung, wollen aus der Situation heraus.

Zusätzlich zum Betreuungskonzept wird die Basale Stimulation vertieft und ausgeprägt. Die Basale Stimulation stammt aus der Betreuung schwerstbehinderter und komatöser Menschen. Bei diesen Erkrankungen stellt sich die Situation ein, dass ein Reiz, der immer gleich bleibt und sich nicht verändert, immer undifferenziert wahrgenommen wird. Jemand, der keine Sinnesanregungen wahrnimmt, kann sein Umfeld immer schlechter erkennen. Dies trifft auch auf demente Menschen zu. Sie sind teilweise nicht mehr selbst in der Lage ihre Sinne anzureizen und benötigen Unterstützung. Eine fehlende Stimulation kann zu einer Apathie führen.
In der Arbeit mit Dementen soll die Anregung im normalen Tagesablauf aufgenommen werden. Dies wird unter anderem durch verschiedene Strukturen an den Wänden die befühlt werden können, Gerüche und Düfte die sich auf dem Wohnbereich und auf dem Gartengelände befinden durchgeführt. Es werden auch Anreize in die tägliche Körperhygiene einbezogen. Verschieden Waschungen und Hilfsmittel werden verwendet um Sinne zu stimulieren. Auch die Gestaltung des Zimmers, die sich teilweise durch das Umhängen von z.B. Lichterketten verändert, unterstützt die Bewohner in ihrer Sinneswahrnehmung.

Beim Verfassen des Konzeptes standen am Anfang die Fragen: Wie kann durch ein bestimmtes Betreuungskonzept dem Dementen, seiner Biographie und dem Milieu entsprochen werden? Ist ein normales Bezugspflegesystem für die anspruchsvolle und individuelle Arbeit ausreichend? Wie kann zu jedem einzelnen Bewohner der Zugang erleichtert werden? Wie können auch die Angehörigen mit betreut und einbezogen werden?
Die Lösung stellt ein personenorientiertes Bezugspflegesystem mit Bezugspflegekräften, Gerontopsychiatrischen Pflegekräften, Dementenbegleiter und Präsenzkräften dar, welches im Folgenden näher erläutert wird.

Beim personenorientierten Bezugspflegesystem fließen alle wichtigen Informationen über den Bewohner, seine Biographie, Therapie u.s.w. bei der Bezugspflegekraft zusammen und können entsprechend koordiniert und für das Wohlergehen des Bewohners genutzt werden. Im Gegensatz zu anderen Formen der Pflegeorganisation ist der Vorteil, dass die Verantwortlichkeit für den Bewohner nicht von Schicht zu Schicht wechselt, sondern in den Händen einer Person liegen. Gerade für Demente ist es ein Vorteil, dass sie einen Ansprechpartner haben mit dem sie alles besprechen können und der für sie bestimmte Dinge veranlasst. Dies ist auch wichtig in Bezug auf die Biographie des Bewohners. Es gibt eine Person, die sich in der Geschichte des Erkrankten gut auskennt und daraus die entsprechenden Maßnahmen und Aktivitäten planen kann. Sie ist darüber verantwortlich diese Informationen zu erlangen und weiter zu geben. Des weiteren sind sie fester Ansprechpartner für alle Belange der Angehörigen und Bezugspersonen. Die so entstehende personenorientierte Begleitung der Bewohner ermöglicht die optimale Nutzung und Berücksichtigung seiner Fähigkeiten und Ressourcen.

Die Bezugspflegekraft übernimmt für einen Bewohner eine sog. Patenschaft, die schon vor Einzug eines Bewohners beginnen kann. Ab dem ersten Kontakt wird sie/er die Ansprechpartner/-in für alle Bewohner betreffende Belange sein.

Sie ist verantwortlich für das Erheben der Pflegeanamnese und der Biographie.
Sie erstellt die Pflegeplanung und führt zusammen mit dem Bewohner sein Erinnerungsbuch.
Wenn möglich führt sie die Pflege selber durch.
Sie hat den Überblick über alle den Bewohner betreffenden Aktivitäten, Termine, Diagnostik und Therapie.
In Zusammenarbeit mit dem Bewohner handelt sie dessen Versorgung aus, gestaltet das Zimmer und tritt für die Interessen des Bewohners ein.
Sie ist Schlüsselperson für die bewohnerbezogene Kommunikation und Kooperation an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen.
Sie ist Hauptansprechpartner für Angehörige und Bezugspersonen.
Voraussetzung für die Übernahme der Aufgabe als personenbezogene Bezugspflegekraft ist eine fundierte Ausbildung.

Die Einbindung von Angehörigen in die Betreuung der Bewohner ist sinnvoll und wünschenswert. Dieser Personenkreis soll durch regelmäßige Gespräche und in Angehörigengruppen ein Verständnis für die besondere Welt Demenzerkrankter entwickeln und Raum finden, sich auszutauschen.
Angehörige ermöglichen den Zugang zu Informationen, die für die Erinnerungsarbeit essentiell sind, um zu einer Verbesserung der Orientierungsfähigkeit und Identitätsbildung beizutragen. Ziel bei der Angehörigenarbeit ist es, sie als Bezugspersonen in das familiäre Binnensystem des Pflegeheims zu integrieren.

Zur Angehörigenarbeit gehören:

Informationsabende zum Umgang mit Demenz zweimal im Jahr
Pflegevisite im Abstand von 3 bis 6 Monaten
Regelmäßige Feste, mit den Angehörigen als Gäste der Bewohner wie z. B. der Herbstliche Abend.
Individuelle Gespräche über den Zustand des Bewohners – gerne nach Voranmeldung mit mehr Zeit und Ruhe.
Planung und Durchführung gemeinsamer Aktivitäten – orientiert an den Wünschen und Möglichkeiten der Angehörigen und der Bewohner – verbindliche Treffen zu Spielen, Besuchen und Ausflügen.
Angehörige werden über die Aktivitäten und Vorhaben der Etagen mit Aushängen informiert und können ihre Beteiligung auf Listen eintragen. Dies erleichtert die Organisation spezieller Vorhaben. Falls keine Eintragungen erfolgen, werden einzelne Angehörige direkt angesprochen.
Nach Einzug des Bewohners, der Bewohnerin wird nach 3 bis 6 Monaten eine Pflegevisite mit den Angehörigen geführt. Dabei werden die Erwartungen der Angehörigen mit den Erfahrungen abgeglichen und gemeinsam Wege gesucht, um eine allgemeine Zufriedenheit zu schaffen. Die Einzelgespräche zwischen Mitarbeitern und Angehörigen finden nach vorheriger Terminabsprache statt.
Ein weiterer Schritt soll sein, ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen. Da diese Personen häufig nicht aus einem pflegerischen Beruf kommen, haben sie ihre eigene natürliche alltagsnahe Art mit Bewohnern zu kommunizieren und stellen bestimmte Fragen auf eine andere Weise als Pflegefachkräfte. Diese vielleicht manchmal unbefangene Art wirkt sich positiv auf das Wecken von Erinnerungen aus. Auch die Milieugestaltung wird dadurch positiv beeinflusst. Ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich für eine solche Tätigkeit interessieren, werden im Vorfeld geschult und führen ihre Tätigkeiten in Absprache mit der zuständigen Bezugspflegekraft durch.

Die Dementenbetreuung ist in einem stetigen Wandel, deswegen kann und soll auch dieses Konzept nicht als endgültig betrachtet werden. Dieses Konzept soll durch Erfahrungen der Mitarbeiter und Bewohner und durch Teambesprechungen weiterentwickelt und verändert werden. Nur durch diese Weiterentwicklung und das Einbringen der Erfahrungen kann eine optimale Betreuung der an Demenz erkrankten Menschen gewährleistet werden.